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"Die Masken der Niedertracht" von Marie-France Hirigoyen und was dieses Buch mit der Wissenschaft zu persönlichen Kompetenzen und Inkompetenzen zu tun hat.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Wer die "Masken der Niedertracht" liest, weiß sofort, wovon die Rede ist, wenn ich Begriffe wie Kompetenzen und Inkompetenzen anspreche. Die Frage ist, ob die Träger dieser Kompetenzen und Inkompetenzen sich dessen bewusst sind, welches Risiko bzw. welche Chance sich in ihrem Persönlickeits-Setting verbirgt. Einiges wurde vererbt, noch viel mehr erlernt, erworben, erfahren, erlitten und erduldet. Niemand sucht sich sein genetisches Gut, die Eltern, die ersten prägenden Erfahrungen im Kleinkindalter, das soziale Milieu, in dem er aufwächst aus. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass niemand all dem einfach hilflos ausgeliefert ist. Ganz im Gegenteil. In einer Zeit, in der in unserer modernen Welt quasi Jedermann Zugang zu Wissen und jeglicher Form von Unterstützung hat, ist persönliche Veränderung auf jeden Fall machbar. Im Grund kann jeder Konflikt gelöst werden. Voraussetzung und kritischer Erfolgsfaktor ist der Wille der Beteiligten.

Herbert Spencer, englischer Philosoph und Soziologe hat den Kernsatz schlechthin in den Raum gestellt: "Das große Ziel unserer Bildung ist nicht Wissen, sondern Handeln." Dieses Motto zieht sich viele Jahre durch meine Arbeit. Wenn Menschen beginnen zu handeln, sich ihrer eigenen negativen Verhaltensmuster oder der Ihres Gegenübers bewusst werden, dann liegt eine große Chance in der Luft. Persönliche Veränderung ist die Champions League auf der Suche nach Konfliktlösungen.

Es gibt sie. Es gibt sie immer wieder die Menschen, die sich der Durchschnittlichkeit als Alltagsopfer widersetzen, mutig sind, aufstehen und den Problemen entgegentreten. Es ist und bleibt ein erhebender Moment, wenn ich dabei sein darf, wenn Menschen nach langer Zeit wieder in echten Kontakt miteinander treten, sich erstmalig wirklich ansehen und wahrnehmen. Ein wahrhaft erhebender Moment. Meist wird es dann still. Menschen sprechen langsam, bedacht und völlig unaufgeregt. Sie blicken sich an, nehmen sich wahr und sind in Kontakt. Dann gibt es eine echte Chance. Niedertracht hat dann keinen Raum mehr. Güte, Verstehen, Aufmerksamkeit und Suche nach Lösung beherrscht den Moment.